Fledermäuse - Eine geschützte Tierart

Fledermaus
Foto: Manuel Werner, Nürtingen
AG Fledermausschutz Baden-Württemberg

Die Fledermäuse gehören gemeinsam mit den Flughunden zur Ordnung der Fledertiere. Auf der ganzen Welt leben rund 900 Arten, 40 davon sind in Europa beheimatet. Fledermäuse sind auf allen Kontinenten der Erde zu finden. Eine Ausnahme hierzu bildet die Antarktis. Doch auch in den Polargebieten und auf einigen abgelegenen Inseln fehlen sie. Die Gattung der Mausohren, ebenfalls unter dem Namen Myotis bekannt, gelten als die am weitesten verbreitete Säugergattung. Des Weiteren sind unter den Fledermäusen weltweit sehr häufig der Glattnasen-Freischwanz und die Bulldoggfledermaus zu finden. Fledermäuse und Flughunde sind die einzigen Säugetiere, die die Fähigkeit zum Fliegen besitzen. Während die Flughunde am liebsten Früchte fressen, ernähren sich die Fledermäuse in erster Linie von Insekten und Spinnen. Allerdings gibt es bei Letzteren auch Arten, die fischen können. In Südamerika leben zudem "Vampirfledermäuse", die Blut trinken.

In Deutschland zählen die Fledermäuse zu den geschützten Tierarten, denn als Insektenfresser sind sie für das Ökosystem und die Landwirtschaft unabdingbar. Vögel ernähren sich zwar auch von Insekten, jedoch lediglich von den tagaktiven. Hier kommt die unverzichtbare Rolle der Fledermaus ins Spiel. Denn sie frisst vor allem die nachtaktiven Insekten, die in der Landwirtschaft immensen Schaden anrichten können. Auf den großen Maisfeldern in den USA sind sie als natürlicher Insektenvernichter nicht mehr wegzudenken. Überdimensionale Schwärme von Fledermäusen rücken hier jede Nacht aus und fressen teilweise Mengen, die ihr eigenes Körpergewicht übersteigen. Vergleichbar wäre dies mit einem Menschen, der an einem einzigen Tag 500 Hamburger vertilgt.

Im Dunkeln orientieren sich die Fledermäuse mit ihrem Echolotsystem, indem sie Schallwellen aussenden. Durch Reflexion dieser können sie sich ein Bild von ihrer Umgebung machen. Diese Technik ist so ausgefeilt, dass das Tier sogar in der Lage ist, ein menschliches Haar zu erkennen. Das Echolotsystem hilft den Fledermäusen vor allem bei der Jagd von Beute. Für sie ist es des Weiteren kein Problem, sich auf stark schwankende Temperaturen einzustellen. Im der kalten Jahreszeit senken sie ihre Körpertemperatur so weit, bis sie die Kälte der Wand angenommen haben, an der sie hängen. Pro Stunde atmen sie nur wenige Male, ihr Herzschlag ist sehr schwach. Bei einem milden Winter erwacht die Fledermaus wie auch die Insekten früher als sonst aus ihrem Schlaf. Um sich aus ihrer Starre zu lösen, erhöht sie durch Muskelzittern ihre Körperwärme innerhalb von 20 Minuten auf ihre Normaltemperatur.



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