Ausflugsziel Welterbe Mathildenhöhe in Darmstadt

Ein Tipp von Yvonne Steplavage:

Die 1899 durch den Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen–Darmstadt gegründete Mathildenhöhe erfreut sich als Ausflugsziel bei Besuchern aller Altersklassen großer Beliebtheit. Des Weiteren ist sie eine der Hauptsehenswürdigkeiten und mit ihrem Hochzeitsturm das Wahrzeichen der Wissenschaftsstadt. 2021 wurde sie zudem von der UNESCO auf die Welterbeliste genommen. Mit 180 Metern über NN ist sie die höchste Erhebung des Innenstadtbereichs. Die Mathildenhöhe gilt als ein einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Hochzeitsturm, Russischer Kapelle, dem Platanenhain, dem Museum Künstlerkolonie im Ernst-Ludwig-Haus, mehreren Ausstellungsgebäuden, den Künstlerhäusern sowie dem weitläufigen Gelände.

Wer Näheres über das Welterbe erfahren möchte, kann an einer der Führungen vor Ort teilnehmen. Angeboten werden die vielseitigen Rundgänge auch speziell für Kinder, und zwar an jedem ersten Samstag im Monat. Auch auf Schulklassen warten spannende Angebote wie das Projekt "Mathildas Reise". Dieses bietet Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 1 bis 4 unvergessliche Einblicke vor Ort. Der Schwan Mathilda begleitet die Kinder auf ihrer Entdeckungstour über das Areal. Die gemeinsame Reise beginnt bereits im Klassenzimmer mit Mathildas Koffer. Mit anschaulichen Objekten wird die Bedeutung der Mathildenhöhe Darmstadt für die Entwicklung von Architektur und Design erläutert. Vertieft wird das Erlernte anschließend bei einem Besuch der Mathildenhöhe sowie des Museums Künstlerkolonie.

Wer Darmstadt von oben entdecken möchte, kommt vor Ort ebenfalls auf seine Kosten. Der 48,5 Meter hohe Hochzeitsturm verfügt über eine Aussichtplattform, die täglich geöffnet ist. Erreichbar ist diese über eine Aufzug, zu dem man über einige Stufen gelangt. Von oben haben Kinder und Eltern einen unvergesslichen Panorama-Rundblick über die Stadt. Sehr sehenswert ist auch der Platenhain, bei dem es sich um einen beliebten Treffpunkt handelt, zum Beispiel zum Boule-Spielen. Im Sommer spenden die Bäume vor Ort zudem herrlichen Schatten.

Hintergrundinformationen: Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen–Darmstadt gründete die Mathildenöhe unter dem Leitmotiv "Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst". Mit diesem wollte er die Region wirtschaftlich aufwerten. Die Mathildenhöhe sollte hierzu durch ein Zusammenspiel von Kunst und Handwerk im Wesentlichen beitragen. Für die Umsetzung wählte der Großherzog bedeutende Jugendstilkünstler aus. Zu ihnen zählten Peter Behrens, Paul Bürck, Rudolf Bosselt, Ludwig Habich, Hans Christiansen, Patriz Huber und Joseph Maria Olbrich. Die Künstler sollten in seinem Auftrag moderne Wohnformen gestalten. Ernst Ludwig wollte mit diesem Projekt ein Gegenkonzept zu den zunehmenden Verdichtungen der industrialisierten Großstädte schaffen.

Die erste Ausstellung der Künstlerkolonie fand im Jahr 1901 unter dem Motto "Ein Dokument deutscher Kunst" statt. Heute gelten die Bauwerke auf der Mathildenhöhe als Höhepunkt des deutschen Jugendstils. Im Mittelpunkt steht dabei der 1908 errichtete 48,5 Meter hohe Hochzeitsturm. Entstanden ist dieser als Hochzeitsgeschenk der Darmstädter Bürger zur Vermählung des Großherzogs Ernst-Ludwig mit Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich. Seit 1993 besteht die Gelegenheit, im Darmstädter Hochzeitsturm zu heiraten, und zwar im Zimmer der früheren Großherzogin. Pro Jahr finden in dieser Räumlichkeit ca. 500 Trauungen statt.

Weitere Fotos zum Ausflugsziel:

Landkarte