Ausflugsziel Hugenottenmuseum in Bad-Karlshafen

Ein Tipp von Heinz W.:

Das Hugenottenmuseum im nordhessischen Bad Karlshafen wurde im Jahr 1980 ins Leben gerufen. In seinem Räumlichkeiten erhalten Familien vielseitige Informationen über die Geschichte der Hugenotten, die als Protestanten im vorrevolutionären Frankreich lebten. Diese mussten durch den König sowie den katholischen Klerus im 16. Jahrhundert schwere Unterdrückungen erleiden. Im Zuge der Hugenottenkriege und weiteren Verfolgungen flüchteten ca. eine Viertelmillion Hugenotten in die protestantisch geprägten Gebiete in Europa und Übersee.

In dem Museum sind des Weiteren unzählige Exponate über die Waldenser zu finden. Bei diesen handelt es sich um eine protestantische Kirche, die sich in erster Linie in Süddeutschland, Italien und einigen Ländern Südamerikas angesiedelt hatte. Ursprünglich wurden die Waldenser als religiöse Laiengemeinschaft im 12. Jahrhundert in Südfrankreich gegründet. Auch diese Glaubensrichtung erlitt im Mittelalter schwere Verfolgungen durch die katholische Kirche. Trotz dieser Umstände verbreitete sich die Gemeinschaft recht schnell in ganz Europa. Bad Karlshafen selbst wurde im Jahr 1699 von Landgraf Karl von Hessen-Kassel als Exilstadt zur Ansiedlung von protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich gegründet.

Die Ausstellung hält zudem ein vielseitiges museumspädagogisches Angebot für junge Besucher bereit. Zu diesem zählen unter anderem eine von Kindern nachgespielte Waldenserschule oder auch Aktivstationen für Jugendliche, bei denen diese ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Erwähnenswert ist des Weiteren der zu der Ausstellung zählende Museumspfad. Dieser führt durch die barocke Innenstadt von Bad Karlshafen bis zu dem 1913 erbauten Hugenottenturm.

Landkarte